Pressemitteilung

Föderale Regierung gedenkt erstmals am 11. November der kongolesischen Toten

Jedes Jahr am 11. November, dem Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg, findet an der Kongresssäule in Brüssel eine offizielle Gedenkfeier statt, bei der die föderale Regierung stets vertreten ist.

Dieses Jahr wird die Staatssekretärin für Chancengleichheit, Marie-Colline Leroy, zum ersten Mal offiziell im Namen der föderalen Regierung an der Gedenkfeier für die Schlacht von Tabora (Samstag um 14 Uhr) am einzigen belgischen Denkmal für die kongolesischen Soldaten auf dem François-Rigas-Platz in Schaerbeek teilnehmen. Mit Ihrer Präsenz möchte die föderale Regierung auch die kongolesischen Soldaten ehren, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben.  

Obwohl Europa das Hauptschlachtfeld des Ersten Weltkriegs war, fanden auch auf anderen Kontinenten Schlachten statt. Während des Ersten Weltkrieges mobilisierte Belgien über die kongolesischen Regierungstruppen etwa 300.000 Mann an der "Deutsch-Ostafrikanischen Front". Die aktuelle Forschung schätzt die Verluste auf 29.000 Tote (145 europäische Offiziere, 1.895 kongolesische Soldaten, 7.124 Berufssoldaten und mindestens 20.000 Hilfssoldaten, ohne die Frauen, die die Truppen begleiteten). Während des Zweiten Weltkriegs nahmen etwa 30.000 kongolesische Soldaten an den Kämpfen teil, vor allem in Asien und Afrika.

Eine der wichtigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs an der afrikanischen Front war die Schlacht von Tabora. Dort kämpften kongolesische Truppen gegen Truppen aus den deutschen Kolonien. Die kongolesischen Truppen eroberten Tabora, die Kriegshauptstadt von Deutsch-Ostafrika" (heute Tansania), im September 1916 und sicherten den Alliierten damit einen strategisch wichtigen Sieg.

Jedes Jahr am 11. November organisiert der Verein Bakushinta, der sich für die Förderung und Aufwertung der kongolesischen Kultur einsetzt, in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen der kongolesischen Gemeinschaft die Gedenkfeier zur Schlacht von Tabora. Sie findet am Samstag um 14.00 Uhr vor dem Monument commémoratif en l'honneur des troupes des campaigns d'Afrique auf dem François Rigasquare in Schaerbeek statt. Das Denkmal erinnert an die Streitkräfte des unabhängigen Staates Kongo und des späteren Belgisch-Kongo. Die Staatssekretärin für Chancengleichheit Marie-Colline Leroy wird im Namen der Regierung an der Zeremonie teilnehmen und einen Kranz niederlegen.

Staatssekretärin Leroy: "In diesem Jahr wird die föderale Regierung zum ersten Mal an der Gedenkfeier der Schlacht von Tabora teilnehmen, die am 11. November stattfindet. Damit will sie die wichtige Rolle der kongolesischen Soldaten im Ersten Weltkrieg würdigen. Es ist auch ein Zeichen der Anerkennung für die harte Arbeit, die in der Sonderkommission zur kolonialen Vergangenheit geleistet wurde, die unter anderem über eine föderale Präsenz bei diesem Gedenkmoment gesprochen hat."