Äußerungen Conner Rousseaus richten sich gegen eine der schwächsten Bevölkerungsgruppen in unserem Land
Rassistische Äußerungen tragen zur Verharmlosung von Rassismus bei, vor allem, wenn sie von Personen mit großer gesellschaftlicher Sichtbarkeit getätigt werden, und noch mehr, wenn sich diese Personen im Kampf gegen Rassismus vor den Karren spannen lassen.
Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem mit schwerwiegenden Folgen für die von ihm betroffenen Bevölkerungsgruppen. Laut der jüngsten EU-Umfrage aus dem Jahr 2020 gaben 16 % der Roma an, Opfer von hassmotivierter Belästigung geworden zu sein. Die Stereotypen, unter denen die Roma-Bevölkerung laut Unia zu leiden hat, erschweren den Zugang zu Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Bildung. Dies bleibt nicht ohne Folgen. In Belgien zum Beispiel leben Angehörige der Roma-Gemeinschaft im Durchschnitt 14 Jahre weniger.
Von allen untersuchten Ländern weist Belgien die größte Kluft zwischen der Lebenserwartung von Menschen aus der Roma-Gemeinschaft und derjenigen anderer Bevölkerungsgruppen insgesamt auf. Als Reaktion auf diese Ergebnisse hat Belgien eine nationale Strategie für die Integration von Menschen aus der Roma-Gemeinschaft verabschiedet, die die föderalen Maßnahmen gegen Rassismus ergänzt.
Diese Strategie konzentriert sich auf die Gleichberechtigung und die Bekämpfung von Stereotypen. Um das Ziel der Gleichberechtigung aller Belgier zu erreichen, sind jedoch das volle Engagement aller Beteiligten und klare, unmissverständliche Aussagen erforderlich.
Denn Worte sind der Nährboden für Taten, umso mehr, wenn sie von einflussreichen Personen ausgesprochen werden.