Pressemitteilung

Mobiler Stalking-Alarm jetzt landesweit verfügbar

Vertreter der Staatsanwaltschaft der Region Mons und der Polizei haben am Donnerstag eine Schulung über den Einsatz des mobilen Stalking-Alarms erhalten, mit dem Opfer von Gewalt zwischen Ex-Partnern besser geschützt werden können. Die Schulung war ein wichtiges Ereignis, da sie den offiziellen Start des mobilen Stalking-Alarms in der letzten Zone markierte. Der mobile Stalking-Alarm ist nun im ganzen Land verfügbar.

Der mobile Stalking-Alarm ist eine Schutzmaßnahme für Opfer häuslicher Gewalt, die neben der einstweiligen Verfügung, dem Kontaktverbot und der Nichtbekanntgabe der Wohnadresse in das im Juni verabschiedete Gesetz "Stopp Feminiziden" aufgenommen wurde. 

Der Alarmknopf ist über Bluetooth mit dem Smartphone des Opfers oder einem bereitgestellten Smartphone verbunden. Wenn das Opfer in einer bedrohlichen Situation den Knopf drückt, alarmiert es diskret das Informations- und Kommunikationszentrum der Polizei. Das Zentrum kann dann schnell die zuständige Polizeidienststelle informieren. Die herbeigerufene Polizeieinheit erhält Informationen über die konkreten Umstände (Hintergrund, Vorgeschichte, Persönlichkeit des Täters, eventueller Waffenbesitz usw.).

Der mobile Stalking-Alarm wurde 2019 im Rahmen eines Pilotprojekts eingeführt, an dem die Polizeizone Gent und die Staatsanwaltschaft Ostflandern teilnahmen. Die positive Bewertung des Pilotprojekts, das in Zusammenarbeit mit dem Institut für die Gleichstellung von Frauen und Männern durchgeführt wurde, führte zu der Entscheidung, den Alarm schrittweise in dem gesamten Land einzuführen. An dem Projekt sind mehrere Partner beteiligt: die Polizeizone, das Informations- und Kommunikationszentrum der föderalen Polizei und die Staatsanwaltschaft.

Zwischen dem Start des Projekts im Jahr 2019 und dem Ende dieses Monats (November 2023) haben 120 Opfer einen mobilen Stalking-Alarm erhalten, vor allem in den Gebieten, in denen das Projekt zuerst eingeführt wurde (Ost- und Westflandern). Die anderen Regionen wurden erst 2023 ausgestattet. Insgesamt wurden 40 Interventionen durchgeführt, wobei die Interventionszeit kürzer als üblich war. Dabei kam es zu 10 Festnahmen. Nach ersten Auswertungen der Institut für die Gleichstellung von Frauen und Männern fühlten sich 89,6 % der Opfer, die das Alarmsystem nutzten, deutlich sicherer. 

Derzeit sind 79 mobile Stalking-Alarmsysteme im Einsatz, 1.000 Geräte stehen zur Verfügung. Für die Einführung des Alarms wurde ein Unterstützungskomitee gegründet und die Institut für die Gleichstellung von Frauen und Männern ist für die Evaluierung des Systems verantwortlich. Die Maßnahme ist Teil des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt (PAN 2021-2025).

Die Staatssekretärin für Gleichstellung, Marie-Colline Leroy: "Unser Ziel ist es, die Zahl der Femizide in Belgien schrittweise auf Null zu senken. Der mobile Stalking-Alarm ist eines der Instrumente, die dazu beitragen, indem er ein schnelles Eingreifen der Polizei ermöglicht. Dieses Gerät verringert das Risiko von Gewalt und verbessert so den Schutz der Opfer. Ich freue mich, dass der Mobile Stalking-Alarm nun landesweit eingeführt wird. Ich danke der Staatsanwaltschaft und der Polizei für die Zusammenarbeit bei diesem Projekt sowie meinen Kolleginnen und Kollegen im Innenministerium und in der Justiz". 

 

"Mit der Einführung des Stalking-Alarms können nun auch die Einwohnerinnen und Einwohner der Provinz Hennegau auf Knopfdruck polizeiliche Hilfe in Anspruch nehmen. Damit treiben wir den Rollout des Systems weiter voran, so dass wir es nun landesweit einsetzen können. Wir sorgen dafür, dass sich die Menschen überall sicher fühlen können, auch zu Hause", sagt Innenministerin Annelies Verlinden.

Justizminister Paul Van Tigchelt: "Zu viele Frauen sind mit lebensbedrohlichem Stalking konfrontiert. In mehr als der Hälfte der Fälle sind die Täter Ex-Partner, die eine Trennung nicht verkraften können. Die Stalking-Warnung ist ein wirksames Instrument für Polizei und Staatsanwaltschaft, um schnell und angemessen eingreifen zu können, bevor Stalking zum Drama wird. Sie bietet den Opfern Schutz, Sicherheit und Seelenfrieden. Sie ist eines der Mittel, mit denen diese Regierung den Kampf gegen sexuelle und innerfamiliäre Gewalt anführt".